SCHEIDEANSTALTEN
Wie Edelmetalle aufbereitet werden.
Was ist eine Scheideanstalt?
Eine Scheideanstalt, auch Raffinerie genannt, ist ein Recyclingbetrieb, der sich auf die Rückgewinnung von Metallen spezialisiert hat – insbesondere auf Edelmetalle. Sie werden aus dem angelieferten Altmaterial, zum Beispiel Industrieschrott wie alten Handys, Platinen oder Elektroschrott, zurückgewonnen („geschieden“). Die Hauptaufgabe einer Scheideanstalt besteht darin, Edelmetalle zu verarbeiten und dabei Verunreinigungen wie andere Metalle, Kohlenstoff oder organisches Material zu entfernen, um ein hochwertiges Endprodukt zu erhalten. Um Metalle industriell und in der nötigen Qualität zu analysieren, zu recyceln und dann dem Markt wieder zuzuführen, ist ein erheblicher technischer Aufwand nötig. Zudem sind bestimmte behördliche Genehmigungen nötig.
Was geschieht mit dem zurückgewonnen Gold der Scheideanstalt?
Gold aus Scheideanstalten wird für verschiedene Zwecke verwendet, vor allem im Schmuck- und Elektronikbereich. Da das meiste Gold in der Natur nur in geringen Konzentrationen vorkommt und oft in Kombination mit anderen Metallen auftritt, muss es gereinigt werden, um den hohen Standard für Schmuck und elektronische Anwendungen zu erfüllen. Gold aus Scheideanstalten ist auch eine wichtige Ressource für Zentralbanken, die Währungsreserven halten. Gold aus Scheideanstalten wird aufgrund seiner hohen Reinheit und Qualität sehr geschätzt und ist ein wichtiger Faktor im globalen Handel mit Edelmetallen. Das wiederaufbereitete Gold wird auch als Vorprodukte oder Halbzeuge verkauft, etwa an Industrie, Handel oder Handwerk. Edelmetalle werden in nahezu jeder Industriebranche benötigt. Außerdem zählen Juweliere und Goldschmiede zur Kundschaft von Scheideanstalten.
Wie funktioniert die Aufbereitung von Edelmetallen?
Eine Scheideanstalt nutzt in der Regel die mechanische Aufbereitung für ihre Arbeit. Diese besteht aus drei Schritten: Veraschung, Einschmelzung und Aufbereitung. Bei der Veraschung werden die zu scheidenden Güter verbrannt. Dabei werden sie auf 1.200 Grad erhitzt, wobei nur die Metalle übrigbleiben. Alle weiteren Bestandteile des Scheideguts zerfallen zu Asche. Anschließend werden die daraus gewonnen Metalle bei einer Temperatur von 1.800 Grad eingeschmolzen und über Proben bestimm, um welche Legierung es sich handelt. Danach erfolgt die Aufbereitung: Das eingeschmolzene Metall wird gemahlen, gesiebt oder geschreddert. Die Auswahl der Aufbereitungstechnik erfolgt dabei je nach individueller Zusammensetzung der Materialien sowie in Abhängigkeit der Größe der einzelnen Teile. Am Ende muss das Edelmetall raffiniert und veredelt werden, um es in eine hochwertige Form zu bringen. Dies beinhaltet oft das Schmelzen und Gießen in Barren oder Münzen.
Welche Produkte bietet eine Scheideanstalt an?
Eine Scheideanstalt bietet Edelmetalle wie Gold, Silber, Platin und Palladium an – in Form von Barren und Münzen. Weitere gängige Produkte sind zum Beispiel Schmuck, Medaillen, Gedenkmünzen sowie industrielle Metalle und Legierungen. Außerdem bieten Scheideanstalten den Ankauf von Edelmetallen an, darunter Schmuck, Altgold und Zahngold, um diese zu recyceln.