Mit Hilfe von Sparplan und Zollfreilager clever in Gold investieren
In unsicheren und wirtschaftlich schwierigen Zeiten wie diesen ist der Besitz von Gold ein effektiver Krisenschutz. Doch ist nach der Goldpreisrally in diesem Jahr jetzt noch ein guter Zeitpunkt, um Gold zu kaufen? Und wie lässt es sich sicher aufbewahren? Nun, da gibt es clevere Möglichkeiten. Welche das sind, lesen Sie im Leitfaden von Ophirum.
Seit Jahren schon steigen die Risiken in der Welt: Krieg, Terror, Inflation, Rezession, Rechtspopulismus, Naturkatastrophen, eine Überalterung der Gesellschaft und der fortschreitende Klimawandel bestimmen Wirtschaftspolitik und Schlagzeilen. Die Unsicherheit in der Welt nimmt zu. Das haben nicht zuletzt auch die erneute Wahl Donalds Trumps zum US-Präsidenten und der spektakuläre Zusammenbruch der deutschen Ampel-Regierung gezeigt. Grund zur Panik besteht nun aber sicherlich nicht. Rückblickend stand die Welt in den zurückliegenden Jahrzehnten gefühlt mehrmals am „Abgrund“. Ein Gefühl, das uns auch heute wieder beschleichen könnte. Doch ein solches Gefühl ist kein guter Begleiter, vor allem nicht bei der Geldanlage.
Notenbanken stützen Goldkurs
Fakt ist: Die Welt befindet sich im Wandel – und keiner weiß, was die Zukunft bringt. Doch diese Einschränkung galt schon immer, zu jedem Zeitpunkt. Und diese Unsicherheit ist für viele Anleger ein wichtiger Grund für ein Goldinvestment. Gold schützt vor finanziellen Risiken, weil die Kaufkraft des Edelmetalls weitgehend unabhängig von der Börsenentwicklung ist. Zudem lässt es sich nicht vermehren und wird überall auf der Welt als Zahlungsmittel akzeptiert. Das macht es zum idealen Vermögensschutz. Und weil das auch Profianleger und Notenbanken zu schätzen wissen, kaufen auch sie bei wachsender Unsicherheit über heraufziehende Risiken tonnenweise Gold - und stützen so den Preis zusätzlich.
In diesem Jahr hat der Goldpreis in Dollar bereits um rund 30 Prozent zugelegt, in Euro sind es sogar in etwa 36 Prozent. Seit die Unsicherheit um die US-Präsidentschaft mit Trumps Wahlsieg beendet ist, bewegte sich der Goldpreis unter starken Schwankungen seitwärts. Da uns aber die Unsicherheit in vielen anderen Bereichen wohl noch länger begleiten könnte, stehen die Chancen für eine Fortsetzung des Aufwärtstrends beim Goldpreis so schlecht nicht.
Nicht Gold wird teurer, sondern Papiergeld wertloser
Aber: Wer noch kein Gold in seinem Portfolio hat, könnte angesichts des hohen Goldpreises zögern. Tatsächlich ist der Goldpreis oftmals schwankungsfreudig und kann – wie die Wahl Trumps zeigt – auch kurzfristig deutlich fallen, wenn Unsicherheiten abnehmen oder alternative Anlagen attraktiver erscheinen. Doch auf einen Goldkauf zu verzichten, weil der Preis vermeintlich schon zu hoch ist, wäre der falsche Ansatz. Der Goldpreis wird von
zahlreichen Faktoren beeinflusst, ein idealer Einstiegzeitpunkt lässt sich nur sehr schwer finden. Beispielsweise steigt der Goldpreis tendenziell, wenn der Dollar abwertet, die Leitzinsen sinken oder die Inflationsrate steigt. Wer Gold besonders günstig kaufen möchte, müsste also warten, bis all diese Entwicklungen eintreten – und das kann sehr lange dauern.
Eine regelmäßige Investition in einen Goldsparplan dürfte daher für viele Anleger eine gute Wahl sein. Dabei zahlen Käufer jeden Monat einen festen Betrag in einen Sparplan ein. Bespart wird so ein zuvor gewähltes Goldprodukt, zum Beispiel eine Krügerrand-Münze mit einer Feinunze Goldgehalt oder ein Barren mit 10, 100 oder 1000 Gramm Gewicht. Der Sparplananbieter sammelt das Geld, bis die Münze oder der kleine Barren Anlagegold bezahlt sind. Dann übergibt der Sparplananbieter das Gold oder lagert es für den Kunden sicher ein, bis der es verkaufen oder ausgehändigt haben möchte.
Schon ab einem Euro im Monat zum Goldschatz
Der Einsatz selbst kleinster Beträge ist einer der großen Vorteile: Goldsparpläne gibt es schon ab einem Euro im Monat. Damit eignen sich Goldsparpläne auch hervorragend als Geschenk oder für den Vermögensaufbau der Kinder und Enkel, beispielsweise für die Finanzierung eines Studiums.
Der größte Vorteil eines Goldsparplans: Goldinvestments werden so unabhängiger von aktuellen Preisschwankungen. Denn es gibt den sogenannten Cost-Average-Effekt, den viele womöglich schon von Fondssparplänen kennen. Er besagt, dass bei regelmäßigen Goldkäufen zu einem gleichbleibenden Betrag der Anleger mal mehr, mal weniger Anteile erwirbt – und so letzten Endes zu Durchschnittspreisen kauft. Und so umgehen Anleger das Risiko, Gold zu einem zu hohen Preis zu kaufen.
Goldsparpläne sind somit gut geeignet, um sich in kleinen Schritten ein Goldvermögen aufzubauen. Außerdem sind sie flexibel und können auch kurzfristig angepasst werden, was zum Beispiel die Höhe der Sparrate oder das Sparziel angeht. Das angesparte Gold ist bei einem seriösen Anbieter immer zu 100 Prozent versichert. Die Gebühren für Goldsparpläne sind oftmals niedrig, eventuell kommen noch Gebühren für die sichere Verwahrung und Einlagerung hinzu.
Ohne Mehrwertsteuer im Zollfreilager
Das im Goldsparplan erworbene Gold bleibt häufig in der Obhut des Goldhändlers. Der lagert es in seinem Tresor oder einem externen, gesicherten Aufbewahrungsort auf. Beliebt sind insbesondere Zollfreilager. Im Zollfreilager werden Güter vor der Ein- oder Ausfuhr zwischengelagert, bis sie bei Grenzübertritt ordnungsgemäß versteuert und verzollt werden.
Wer beispielsweise Gold von Deutschland in die Schweiz bringen will, muss ab einem Freibetrag von 300 Euro für Anlagegold die Einfuhrumsatzsteuer in Höhe von derzeit 19 Prozent zahlen. In anderen Staaten gelten andere Freibeträge und es fallen Zölle auf den Goldimport an. Um diese Steuern zu umgehen, lagern viele Händler und Investoren ihre Edelmetalle in Zollfreilagern. Diese sind zugleich Hochsicherheitslager. Das Gold ist also streng bewacht und versichert. Zudem sollten die Goldbestände der Kontrolle von Wirtschaftsprüfern und Notaren unterliegen.
Große Zollfreilager finden sich vor allem in wichtigen internationalen Handelszentren – also beispielsweise in Zürich, London, Hongkong oder New York. Es gibt sie aber auch auf deutschem Territorium – etwa in Frankfurt am Main, Dresden oder Hamburg. Möglich ist dies, weil sich Zollfreilager formaljuristisch außerhalb des deutschen Wirtschaftsgebiets befinden und somit noch nicht unter die Steuerregularien des Standortlandes fallen. Zollfreilager sind also im Grunde legale Steueroasen mit eigenen Außengrenzen.
Kostenvorteile durch Sammelverwahrung
Monetäre Vorteile haben Zollfreilager vor allem im Handel mit weißen Edelmetallen wie Platin, Palladium oder Silber, weil diese der 19-prozentigen Mehrwertsteuer bzw. Einfuhrumsatzsteuer unterliegen. Anlagegold mit hohem Reinheitsgrad ist innerhalb der EU ohnehin von der Mehrwertsteuer befreit. Als sicherer und günstiger Lagerort für Gold sind sie aber dennoch beliebt.
Wer beispielsweise im Goldsparplan nur Bruchteile eines größeren Barrens erwerben möchte, kann diese bis zur Aushändigung des Barrens in einem sicheren Zollfreilager gegen eine geringe Gebühr in die Sammelverwahrung geben – also gemeinsam mit den Anteilen anderer Anleger. Das hält die Einlagerungsgebühren niedrig. Einige große Goldhändler bieten diesen Service an. Eine Aufbewahrung im Zollfreilager ist somit die ideale Ergänzung zu Goldinvestments im Sparplan und zudem auch bestens für kleinere Geldbeutel geeignet.