EDELMETALLE
Welche Merkmale zeichnen Edelmetalle aus?
WAS IST EIN EDELMETALL?
Rein chemisch sind Edelmetalle schwach reaktive Schwermetalle, die an der Luft kaum oder gar nicht oxidieren – und damit korrosionsbeständig sind. Für ihre Eigenschaft als wichtigste Tausch- und Wertaufbewahrungsmittel sind bestimmte Faktoren entscheidend. Dazu zählen z. B. ihre natürliche Knappheit, die leichte Transport- und Lagerfähigkeit, die Teilbarkeit und die Wiederverwendbarkeit. Zu den Edelmetallen gehören im engeren Sinn Gold, Silber, Platin und Palladium.
WELCHE EDELMETALLE GIBT ES?
Außer Gold, Silber, Platin und Palladium gehören auch einige Spezialmetalle zur Gruppe der Edelmetalle, die teilweise noch viel seltener und damit auch teurer sind als die eigentlichen Hauptvertreter – beispielsweise das zu den Platinmetallen zählende Rhodium. Im chemischen Sinne ist aber auch Kupfer ein Edelmetall, da es an der Luft gar nicht oder nur sehr langsam korrodiert. Das heißt: Kupfer rostet nicht, weil es zu wenig Eisen enthält. Dennoch kann sich mit der Zeit auf der Oberfläche eine matte Korrosionsschicht bilden, die auch als Patina bezeichnet wird. Generell gilt Kupfer als Industriemetall, da es vor allem von der Industrie, etwa in der Automobilbranche, verwendet wird.
WO KOMMEN EDELMETALLE VOR?
Der Abbau von Edelmetallen ist nur rentabel, wenn diese weit oben in der Erdkruste und in gehäufter Anzahl vorkommen. Aufgrund geologischer Veränderungen durch Plattentektonik, Vulkanismus und Eiszeiten gelangten Edelmetalle über viele Millionen von Jahren in die Erdkruste. Der größte Abbau von Gold erfolgt in Ländern wie China, Australien, Russland, den USA, Kanada, Ghana, Mexiko, Südafrika und Mexiko. Führende Silberfördernationen sind Mexiko, Peru, China und Australien. Bei Platin sind Südafrika, Russland und Simbabwe die bedeutendsten Fördernationen. Bei Palladium sind dies vor allem Südafrika und Russland.
WOFÜR WERDEN EDELMETALLE VERWENDET?
Gold fungiert als Wertaufbewahrungsmittel. Das gilt z. B. für staatliche Notenbanken, die rund um den Globus große Goldreserven halten, und auch für Investoren, die Gold als Anlageklasse nutzen. Ein großer Teil der Nachfrage stammt zudem aus der Schmuckindustrie. In kleinerem Umfang wird das gelbe Metall auch in der Elektroindustrie und in der Zahnmedizin genutzt. Silber wird als Anlageobjekt und aufgrund seiner guten Stromleitfähigkeit auch von der Elektroindustrie stark nachgefragt. Darüber hinaus ist die Schmuckbranche ein wichtiger Abnehmer. Platin ist nicht nur als Wertanlage gefragt. Die Autoindustrie nutzt Platin für die Herstellung von Katalysatoren oder bei der Entwicklung von Brennstoffzellen. Die chemischen Eigenschaften des Edelmetalls ermöglichen die Aufnahme und Bindung großer Mengen von Wasserstoff und anderen Gasen. Auch Palladium wird nicht nur als Wertanlage, sondern auch für Katalysatoren verwendet, insbesondere bei der Herstellung von Benzin-Verbrennungsmotoren.
WELCHE MERKMALE ZEICHNEN EDELMETALLE AUS?
Edelmetalle unterscheiden sich chemisch von unedlen Metallen durch ihre Korrosionsbeständigkeit. Sie reagieren bei Zimmertemperatur nicht mit Stoffen in ihrer Umgebung, etwa Wasser oder Luft. Edelmetalle können daher nicht rosten. Für Anleger sind Edelmetalle wie Gold, Silber, Platin und Palladium interessant, weil sie durch ihren bloßen Materialwert faktisch niemals wertlos werden können – im Gegensatz zu Wertpapieren wie Aktien und Anleihen.
WARUM IN EDELMETALLE INVESTIEREN?
Da der Wert von Edelmetallen stabil ist und sie im Gegensatz zu herkömmlichen Währungen nicht von der Inflation betroffen sind, können Gold, Silber & Co. als Depotbeimischung das Portfolio diversifizieren. Soll heißen: Wenn klassische Anlageklassen wie Aktien, Anleihen und Immobilien an Wert verlieren, können Edelmetalle solche Verluste im Depot wieder ausgleichen oder sogar überkompensieren. Anleger können in Barren oder in Münzen aus Edelmetall investieren.
WARUM SIND EDELMETALLE SO WERTVOLL?
Edelmetalle sind auf der Welt nicht endlos verfügbar. Es gilt das Marktprinzip: Je größer die Nachfrage und je knapper das Angebot ist, desto mehr sind die Edelmetalle wert. Beispiel Gold: Obwohl Gold im Grunde bereits seit der Antike abgebaut wird, ist die bis heute geförderte Menge gar nicht so groß, wie man vielleicht denken würde. Laut dem World Gold Council würde alles jemals auf der Erde geförderte Gold in einen Würfel passen, dessen Kanten rund 22 Meter lang wären. Dies sind rund 200.000 Tonnen Gold.
WAS IST DAS TEUERSTE (WERTVOLLSTE) EDELMETALL?
Der Wert von Edelmetallen wie Gold, Silber, Platin und Palladium hängt stets von den aktuellen Marktpreisen ab. Es gilt in der Regel der Preis für 1 Feinunze (rund 31,1 Gramm). Von den Hauptvertretern hat derzeit Palladium (1.875 USD) den größten Wert – vor Gold (1.785 USD), Platin (1.011 USD) und Silber (22,50 USD). Noch mehr sind die Edelmetalle Rhodium (13.300 USD) und Iridium (3.750 USD) wert. (Stand: 02.12.2022)