GOLDGEWINNUNG
Dort schlummert das gelbe Edelmetall.
Wie kann man Gold gewinnen?
Goldwäsche, also die Gewinnung von Gold aus Flüssen und Bächen, ist die älteste Form der Goldgewinnung. Waschgold macht aber nur einen Bruchteil aller Goldvorkommen auf der Erde aus. Der Löwenanteil besteht aus Berggold, das nur durch den Abbau von goldhaltigem Erz in Bergwerken gewonnen werden kann. Im Jahr 2022 wurden rund 3.600 Tonnen Gold in Minen gefördert. Eine weitere Möglichkeit ist es, Altgold und Elektroschrott zu recyceln. 2022 wurden rund 1.140 Tonnen Gold auf diese Weise gewonnen.
Von wem wurde Gold entdeckt?
Die Entdeckung des Goldes ist nicht auf eine Person oder ein bestimmtes Volk zurückzuführen, da es bereits seit Jahrtausenden von verschiedenen Kulturen und Zivilisationen geschätzt und verwendet wurde. Archäologische Funde belegen, dass Gold bereits in der Antike von den Ägyptern, Griechen, Römern und anderen Zivilisationen genutzt wurde. Auch in Südamerika wurde Gold von den Inkas und Azteken verwendet und verehrt. Gold wurde zunächst nicht gefördert, sondern in Form von Nuggets in sogenannten sekundären Lagerstätten gefunden. Etwa in Flussbetten oder durch Erosion und Witterungseinflüsse zu Tage gefördertes goldhaltiges Geröll.
Seit wann wird Gold abgebaut?
Die ersten Goldfunde in der Geschichte sind schwer zu datieren. Sicher ist hingegen, dass Gold bereits ab etwa 4500 vor Christus eine wichtige kulturelle und gesellschaftliche Rolle spielte. Dies ist durch die Auswertung umfangreicher Goldfundstücke, die in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts aus dem Gräberfeld von Warna im heutigen Bulgarien geborgen wurden. Rund 3.000 Schmuckstücke bezeugen die in der Jungsteinzeit und frühen Kupfersteinzeit verbreitete Nutzung und Bearbeitung von Gold.
Welche Methoden und Verfahren gibt es zur Goldgewinnung?
Zu den verbreitetsten Methoden beim Bergbau gehören das Amalgamverfahren und die Cyanidlaugung. Das Amalgamverfahren wurde bereits im 14. Jahrhundert eingeführt, um Berggold zu gewinnen. Heute kommt es jedoch nur noch in wenigen Goldminen zum Einsatz. Das Amalgamverfahren beruht auf der Eigenschaft der Löslichkeit von Gold durch Quecksilber. Gold und Quecksilber gehen eine Legierung ein. Das Prinzip: Das geförderte Golderz reichert man mit Quecksilber an. Das daraus entstehende Amalgam ist flüssig und trennt sich dadurch automatisch vom Rest des geförderten Erzes. Danach erhitzt man das isolierte Amalgam. Dadurch dass Quecksilber einen viel niedrigeren Siedepunkt als Gold hat, bleibt nur reines Gold zurück. Bei der moderneren Methode, der Cyanidlaugung, wird das geförderte Golderz zu feinem Sand gemahlen und anschließend mit einer Natriumcyanid-Lösung gemischt. Diese Flüssigkeit setzt das Gold frei und mit Hilfe von Zinkstaub herausgefiltert. Das isolierte Gold wird danach raffiniert, wodurch das Feingold gewonnen wird.
Wie wird Gold in der Gegenwart gewonnen?
Bergbauunternehmen fördern Gold in Goldminen im Untertagebau und im Tagebau. Mit einem Anteil von durchschnittlich 4 Gramm pro 1.000 Tonnen in der Erdkruste gehört Gold zu den seltensten Elementen auf der Erde. In Goldminen liegt der Anteil im Schnitt bei 1 bis 3 Gramm pro Tonne. Gold wird häufig mit anderen Metallen wie Kupfer und Silber gefördert. Da Goldbergwerke bis zu einer Tiefe von 4.000 Metern oder mehr liegen, ist die Förderung sehr kosten- und zeitaufwändig. Hinzu kommt, dass der Bergbau eine Belastung der Umwelt ist. Künftig könnte durch die intensivere Goldrückgewinnung aus Elektroschrott („Urban Mining") die Umweltbilanz deutlich aufgewertet werden.