Edelmetall Erstellt am  4. Juli 2023
Raugewicht
DAS RAUGEWICHT
Welches Gewicht den Wert bestimmt.
Was ist das Raugewicht?
Das Raugewicht ist das Gesamtgewicht einer Legierung, inklusive aller enthaltenen Nicht-Edelmetalle. Beispiel: Viele Goldmünzen bestehen nicht nur aus Gold, sondern auch zu kleineren Anteilen aus Silber oder Kupfer, etwa der Krügerrand. Diese weltbekannte Münze besteht zu 91,67 % aus Gold und zu 8,33 % aus Kupfer. Die klassische 1 Unze Krügerrand wiegt insgesamt rund 33,9 Gramm – dies ist das Raugewicht. Davon sind rund 31,1 Gramm (= 1 Feinunze) aus Gold und rund 2,8 Gramm aus Kupfer. Das Verhältnis zwischen dem Raugewicht und dem Feingewicht, also dem Gewicht des reinen Edelmetalls, nennt man Feingehalt. Bei Münzen wird oft das Raugewicht angegeben und nicht das Feingewicht, da der Wert einer Münze auch von Faktoren wie Seltenheit und Erhaltung abhängen kann und nicht nur vom Materialwert.
Welche Bedeutung hat das Raugewicht für den Wert einer Münze oder eines Barrens?
Im Raugewicht ist nicht nur das Gewicht des Edelmetalls, sondern auch des Nicht-Edelmetalls in einer Münze oder in einem Barren enthalten. Deshalb sagt das Raugewicht alleine noch nichts Genaueres über den Wert einer Münze oder eines Barrens aus. So sind nicht alle Goldmünzen zu 100 % aus Gold. Daher wäre es falsch, eine Münze zu wiegen nur anhand des Gesamtgewichts ihren Wert zu bestimmen. Entscheidend für den Wert ist der Gewichtsanteil des reinen Edelmetalls. Das Raugewicht ist das Gewicht von Edelmetall und Nicht-Edelmetalle zusammen. Deshalb ist es wichtig zu wissen, zu welchem Anteil das Edelmetall in einer Münze oder in einem Barren enthalten ist. Diesen Anteil des Gesamtgewichts nennt man Feingehalt. Der Feingehalt des Krügerrand beträgt beispielsweise 91,67 % oder 916,6 Promille (Tausendstel).
Wie hängen Feingewicht und Raugewicht zusammen?
Der Feingehalt, der in Prozent oder Promille angegeben wird, ist nicht zu verwechseln mit dem Feingewicht. Das Feingewicht bezeichnet ausschließlich das Gewicht des enthaltenen Edelmetalls. Bei einer Goldmünze wäre dies der Gewichtsanteil an Gold. Bei einer Silbermünze der Gewichtsanteil an Silber. So ist nicht das Raugewicht (Gesamtgewicht), sondern das Feingewicht für den Wert einer Münze oder eines Barren entscheidend. Bei einem Edelmetall, das zu 100 % aus Edelmetall besteht, ist das Feingewicht zugleich das Gesamtgewicht. So beträgt das Feingewicht der 1-Unze-Krügerrand Goldmünze 31,1035 Gramm. Sie ist genau so viel wert wie die 1-Unze-Wiener-Philharmoniker-Goldmünze, weil beide das gleiche Feingewicht haben. Das Raugewicht des Krügerrand ist allerdings schwerer als das Gesamtgewicht der Wiener Philharmoniker. Der Grund: Im Krügerrand ist zusätzlich noch ein kleiner Teil Kupfer enthalten. Die Münze Wiener Philharmoniker hingegen ist aus reinem Gold.
Wie unterscheidet sich das Raugewicht vom Feingewicht?
Das Feingewicht (Nettogewicht) ist die Masse des in einer Legierung enthaltenen Edelmetalls, etwa bei Münzen und Schmuck. Üblicherweise wird das Feingewicht in Gramm angegeben. Die Gesamtmasse – einschließlich der nicht edelmetallischen Anteile – heißt Raugewicht. Ausschlaggebend für den Wert von Münzen, Barren und Schmuck ist ihr Feingewicht. Es kann durchaus vorkommen, dass sich das Feingewicht einer Münzserie mit der Zeit verändert. Ein Beispiel ist die 10 Euro Gedenkmünze der Bundesrepublik Deutschland: Bis 2010 enthielt die 18 Gramm schwere Münze (Raugewicht) einen Silberanteil von 92,5 Prozent, was einem Feingewicht von rund 17 Gramm entspricht. Ab 2011 wog die Münze nur noch 16 Gramm (Raugewicht) und der Feingehalt wurde auf 62,5 Prozent gesenkt, was zu einem Feingewicht von 10 Gramm Silber führte. Der Grund für die Änderung war der stark gestiegene Silberpreis. Durch den Kursanstieg auf über 30 Euro pro Feinunze Silber hatte der Materialwert der Münze deutlich über dem Nennwert von 10 Euro gelegen.

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