Platin zählt zu den wichtigsten Bestandteilen in Katalysatoren und ist somit auch stark von der Automobilindustrie abhängig. An der Börse zählt aber bekanntlich die Zukunft: Und hier könnte nicht nur der Ausbau von Wasserstoff-Projekten viel Potenzial entfachen.
Auch wenn Platin ähnlich selten vorkommt wie Gold und der Abbau weltweit nur an wenigen Gebieten wirtschaftlich sinnvoll ist, hat das Edelmetall keinen besonderen Ruf als sicherer Hafen in Krisenzeiten. Die vergangenen Wochen mit dem Ausbruch der kriegerischen Auseinandersetzungen in der Ukraine sind dafür ein guter Beleg. Im Umfeld steigender Inflationsraten und getrieben von Sorgen vor einer weiteren Eskalation im Ukraine-Konflikt war Gold gesucht, während Platin sogar auf den tiefsten Stand seit Mitte Dezember 2021 rutschte.
Bisher reichte die Nachfrage im Bereich um 900 Dollar je Feinunze jeweils für eine Erholung aus. Nach drei Anläufen seit September vergangenen Jahres steht die Haltezone aber zunehmend unter Druck. Ohnehin zeigt der Trend bereits seit Spätsommer 2021 eindeutig abwärts. Bei einem Rücksetzer unter 900 Dollar wäre die Region um 850 Dollar die nächste Anlaufstelle. Gelingt erneut eine Erholung, liegen Ziele bei 1.000 und 1.100 Dollar.
Großes Platinangebot belastet Preise
Fundamental gesehen gibt es auf den ersten Blick kaum Gründe, die steigende Preise rechtfertigen würden. Das Angebot übersteigt die Nachfrage deutlich, auf dem Weltmarkt liegt ein erheblicher Überschuss vor. Vor allem die Automobilindustrie, auf die etwa 40 Prozent der jährlichen Platinnachfrage entfällt, steht weiter vor großen Herausforderungen.
Wegen unsicherer Lieferketten werden Berichten zufolge allein die deutschen Hersteller in diesem Jahr rund 700.000 Autos weniger fertigen als geplant. Gegenwind kommt auch von der Investmentseite: Seit Jahresbeginn verzeichneten ETFs Abflüsse von 174.000 Unzen. Bereits seit Mitte 2021 hält der Rückzug an. Langfristig könnte sich das Blatt aber wenden.
Platin wichtig für die Energiewende
Durch immer strengere Abgasnormen für Pkw und Lkw wird auch eine höhere Beladung der Katalysatoren benötigt, um die Vorgaben zu erfüllen. Zudem dürften mehr Hersteller künftig Palladium durch Platin ersetzen, um Kosten zu sparen. Palladium wird überwiegend in Benzinfahrzeugen verwendet, kostet mit über 2.200 Dollar aber mehr als doppelt so viel wie Platin. Da beide Edelmetalle ähnliche Eigenschaften aufweisen, dürfte der Preisvorteil Platin immer stärker unterstützen.
Anders als Palladium spielt Platin bei der Energiewende eine zentrale Rolle. Platin ist nicht nur wichtig bei der Entwicklung von intelligenten Stromnetzen, sondern kommt auch in Schlüsseltechnologien wie Brennstoffzellen sowie der Wasserstoffelektrolyse zum Einsatz. Besonders bei der Elektrolyse von Wasserstoff mit Wasser und Strom und somit der Produktion von grünem Wasserstoff ist das Edelmetall ein wichtiger Faktor. Kurzfristig bleiben die Aussichten somit eher schwierig, langfristig dürfte Platin aber Anlegern viel Freude bereiten.
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