Marktreport Erstellt am  6. Juni 2019
Goldpreis am 52-Wochen-Hoch
Die Eskalation des Handelskonflikts zwischen den USA und seinen Handelspartnern hat die Perspektiven für die Weltwirtschaft weiter eingetrübt. Investoren fliehen in sichere Häfen wie US-Staatsanleihen und Gold – das Umfeld für das Edelmetall verbessert sich zusehends.
US-Präsident Donald Trump hat zuletzt einmal mehr für einen Schock bei Investoren gesorgt. Trump hat überraschend Strafzölle von fünf Prozent auf sämtliche mexikanischen Exporte in die USA angekündigt. Sie treten am 10. Juni in Kraft. Zum Beginn der Folgemonate sollen die Strafzölle jeweils um weitere fünf Prozentpunkte steigen bis auf 25 Prozent im Oktober. Damit will Trump erreichen, dass die mexikanische Regierung die illegale Einwanderung in die USA deutlich stärker bekämpft als bislang.

Viele Investoren hat diese Ankündigung erstaunt, hatten sich doch die USA im November 2018 auf ein Handelsabkommen mit Mexiko und Kanada verständigt. Durch diese Unberechenbarkeit nehmen die Risiken für die Weltwirtschaft zu, weil sich Unternehmen in einem Umfeld hoher Unsicherheit mit Investitionen zurückhalten.
US-Zinsen senden starke Warnsignale
Da auch weiterhin keine Lösung des Handelskriegs zwischen China und den USA in Sicht ist, trüben sich die Perspektiven für die Weltwirtschaft weiter ein. Inzwischen wächst bei vielen Investoren die Sorge, dass die Weltwirtschaft in eine Rezession abrutschen könnte. Sie liegt vor, wenn das Wachstum der Weltwirtschaft auf weniger als zwei Prozent zurückgeht.

In dem Szenario könnte es zu einem stärkeren Kursrückgang am weltweiten Aktienmarkt kommen. Wegen dieser Befürchtung haben Investoren zuletzt Geld aus Aktien in Gold umgeschichtet, woraufhin der Preis nach oben geklettert ist und inzwischen lediglich zwei Dollar unter dem 52-Wochen-Hoch notiert.

Wie sehr sich die Aussichten für die US-Wirtschaft bereits verschlechtert haben, zeigt der Einbruch der Zinsen für zehnjährige US-Staatsanleihen: Sie liegen mit rund 2,1 Prozent in der Nähe des niedrigsten Niveaus seit September 2017. In einem wirtschaftlich schwierigen Konjunkturumfeld investieren Anleger in risikoärmere Anlagen wie Staatsanleihen.

Gleichzeitig sind die Zinsen für zehnjährige Anleihen unter jene für dreimonatige gerutscht und liegen um 25 Basispunkte (0,25 Prozentpunkte) darunter – der niedrigste Wert seit August 2007. Das bedeutet, dass der Anleihenmarkt die Perspektiven für die US-Wirtschaft so schlecht einschätzt wie seit fast zwölf Jahren nicht mehr.
Erster US-Notenbanker fordert offen Zinssenkungen
Abzulesen ist diese Schwäche u.a. am Einkaufsmanagerindex für die US-Industrie, der von zuletzt 52,8 auf 52,1 Punkte gesunken ist – der niedrigste Wert seit Oktober 2016. Diese Entwicklung deutet auf eine weitere Abkühlung des Sektors hin, was zusehends auf die Dienstleistungsbranche überschwappt, womit die Gesamtwirtschaft immer stärker betroffen ist.

Zuletzt hat sich James Bullard, der Chef der Notenbank von St. Louis, zu Wort gemeldet und gesagt, dass eine „baldige“ Zinssenkung angemessen sein könnte, um die Inflation anzuheizen. Damit ist er der erste US-Notenbanker, der im aktuellen Umfeld offiziell eine Zinssenkung fordert. Der Einbruch bei den Zinsen hat zuletzt auch den Dollar mit nach unten gezogen, der gegenüber Euro und Yen nachgegeben hat. Damit bekommt der Goldpreis von drei Seiten Rückenwind: von einem rückläufigen Aktienmarkt, sinkenden US-Zinsen und dem Rückgang des Dollar. Gold und Dollar bewegen sich häufig entgegengesetzt zueinander
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