Seinem Status als sicherer Hafen in unruhigen Zeiten ist Gold zuletzt erneut gerecht geworden. Restlos überzeugen kann das Edelmetall jedoch derzeit nicht. Ein besonderer Effekt könnte aber bald wieder für frischen Schwung sorgen.
Wirtschaftsdaten und Unternehmensmeldungen rücken aktuell wieder in den Hintergrund, die Virus-Mutationen bestimmen die Richtung an den Märkten. Auf schlechte Nachrichten folgen neue Hoffnungen – Anleger durchleben zum Jahresschluss ein Wechselbad der Gefühle. Viel Unsicherheit bestimmt das Geschäft, denn die Prognosen der Unternehmen hängen wieder stärker davon ab, wie die nächsten politischen Entscheidungen zur Eindämmung des Virus ausfallen. Risikopositionen an den Aktienmärkten werden daher reduziert, zumal viele Indizes seit Jahresbeginn kräftig im Plus liegen und Investoren deshalb Buchgewinne realisieren können.
Für Gold könnte das Umfeld auf den ersten Blick damit kaum besser sein. In den USA kletterte die Inflation zuletzt den 17. Monat in Folge, mit einer Jahresveränderungsrate von 6,2 Prozent liegt sie auf dem höchsten Niveau seit 1990. Ein wesentlicher Treiber sind die hohen Energiepreise, aber auch in anderen Bereichen ist ein Preisaufschwung messbar.
In China springt die Teuerung ebenfalls an und liegt auf einem 12-Monats-Hoch mit der Folge, dass Konsumenten rund um den Globus mehr für die Produkte aus dem Land des Exportweltmeisters zahlen müssen. Wenig überraschend zieht aus diesem Grund auch in Deutschland die Inflation spürbar an und ist so hoch wie seit fast 30 Jahren nicht mehr.
Steigende Zinserwartungen belasten Goldpreis
Als klassischer Inflationsschutz sollte Gold eigentlich profitieren. Allerdings geraten mit der steigenden Teuerung auch die Notenbanken immer stärker unter Zugzwang, die Zinsen zu erhöhen. Zuletzt preiste der Markt bis 2023 zwei bis drei Leitzinserhöhungen in den USA ein. Steigende Zinsen und Renditen am Anleihemarkt belasten Gold, da Anleihen die wichtigste Konkurrenz-Asset-Klasse zu Gold sind und Anleger beim Edelmetall nur von anziehenden Kursen profitieren.
Sollte allerdings die neue Corona-Variante die Wirtschaftserholung ausbremsen und die US-Notenbank zu einer vorsichtigeren Vorgehensweise zwingen, könnten die Zinserhöhungserwartungen schnell wieder ausgepreist werden und Gold frischen Rückenwind verleihen.
Saisonalität als Stütze
Als zusätzliche Stütze erweist sich derzeit die Saisonalität. In den vergangenen sieben Jahren bildete die Feinunze häufig im November oder Dezember ein Tief aus, von dem aus jeweils eine mehrwöchige Erholung einsetzte. So drehte Gold Ende November 2020 bei 1.760 Dollar wieder aufwärts und verteuerte sich bis Anfang Januar um rund zehn Prozent. Vor zwei Jahren waren sogar bis zu 15 Prozent Gewinn möglich.
Zuletzt ist der Preis wieder an den stark beachteten 200-Tage-Mittelwert zurückgefallen, der gleitende Durchschnitt bildet ebenso eine Unterstützung wie die Zone um 1.725 Dollar. Sollte der Jahresendeffekt erneut greifen, liegen die nächsten Ziele bei 1.870/1.900 Dollar und darüber im Idealfall bei 1.950 Dollar.
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