Marktreport Erstellt am  23. Januar 2020
Gold mit ersten Warnsignalen
Der Goldpreis hat eine beeindruckende Rally hinter sich. Die Nachfrage nach dem Edelmetall blieb in den vergangenen Monaten hoch und sorgte für kontinuierlich anziehende Preise. Die Krise im Iran trieb den Preis in US Dollar sogar auf ein Mehrjahreshoch. Doch Experten mahnen zur Vorsicht.
So ist das spekulative Interesse an Gold zuletzt stark gestiegen und hat im langfristigen Vergleich ein sehr hohes Niveau erreicht. Das letzte Mal, als das Open Interest und die spekulativen Long Positionen auf Gold-Futures ein Rekordhoch erreichten, stürzte der Goldpreis in den nächsten fünf Monaten um 18 Prozent ab. Das bedeutet nun nicht, dass auch dieses Mal ein Absturz bevorsteht. Im Gegenteil: Am mittelfristigen positiven Umfeld für den Goldpreis hat sich nichts geändert. Das niedrige Zinsumfeld wird das Edelmetall auch weiterhin unterstützen. Dennoch ist ein vorrübergehender Stimmungswechsel möglich und Anleger sollten intensivere Preisschwankungen einkalkulieren.

Zumindest kurzfristig zeigt das Interesse der Spekulanten erste Ermüdungszeichen. Wie die Commodity Futures Trading Commission am Freitag mitteilte, haben die spekulativen Finanzinvestoren ihre Netto-Long-Positionen bei Gold etwas reduziert. Die Zahl der Netto-Long-Positionen ging um vier Prozent auf rund 262.000 Kontrakte zurück. Hinzu kommt ein Rückgang der Goldnachfrage in den großen Nachfrageländern Indien und China. Im Reich der Mitte ist die Nachfrage 2019 um 13 Prozent gefallen. Der hohe Goldpreis in der Landeswährung ist ein Hauptgrund für diese Entwicklung.
Geldpolitik stützt Goldpreis
In dieser Woche könnte die Sitzung der Europäischen Zentralbank für Bewegung an den Märkten sorgen. Von der EZB sind derzeit keine neuen Maßnahmen zu erwarten. Im Wording dürfte die neue Chefin Lagarde weiterhin expansiv bleiben. Die anhaltenden Maßnahmen der weltweiten Notenbanken sind ein großer Treiber des Goldpreis und könnten beim Edelmetall mittel-bis langfristig weiterhin für Kaufinteresse sorgen.

Skeptische Töne schlägt das Londoner Wirtschaftsforschungsunternehmen Capital Economics an. Dort rechnet man weltweit mit einer langsamen Erholung der Konjunktur, was das Gold als „Crash-Versicherung“ unattraktiver machen würde. Allerdings hat der IWF (Internationaler Währungsfonds) in dieser Woche das erwartete weltweite Wirtschaftswachstum leicht auf 3,3 Prozent gesenkt, was den Goldpreis tendenziell stützt. Auch die Erholung der Anleihezinsen in den USA lässt Gold wieder interessant erscheinen, da Anleger geringere Opportunitätskosten haben. Da Gold keine Erträge abwirft, sorgen sinkende Zinsen und Anleiherenditen für einen geringeren Zinsnachteil des Edelmetalls gegenüber Anleihen oder anderen Anlageformen.
Palladium besser als Gold
Nach einem fulminanten Start ins Jahr hat sich der Goldpreis auf dem aktuellen Niveau um die 1.550 Dollar stabilisiert. Eine Pause hat auch der Palladiumpreis eingelegt, der beste Edelmetallperformer in diesem Jahr mit einem Plus von knapp 20 Prozent. Doch der Preis ist nicht allzu weit vom Rekordhoch bei rund 2.300 Dollar entfernt.
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