Edelmetall Erstellt am 8. Juli 2022
Goldpreis
GOLDPREIS – HISTORIE UND ENTWICKLUNGEN
Der Marktpreis für das Edelmetall Gold wird durch den Goldpreis bestimmt. Wie bei jeder Handelsware kommt der Goldpreis durch die globalen Auswirkungen von Angebot und Nachfrage zustande. Der Goldpreis notiert in US-Dollar je Feinunze und ist stets eine Momentaufnahme.

Das Besondere an physischem Gold ist: Als natürlicher Rohstoff ist sein Angebot nicht beliebig ausdehnbar. Zieht die Nachfrage an, können Goldproduzenten nur versuchen, das Angebot durch Recycling von Gold kurzfristig zu erhöhen. Reicht dies nicht aus, steigt der Preis.
ENTWICKLUNG DES GOLDPREISES
Ein Blick auf die vergangenen 120 Jahre zeigt, dass der Goldpreis häufig schwankte. Immer wieder gab es Phasen der Unsicherheit, die Anleger und auch Notenbanken Gold zukaufen ließen und damit den Preis nach oben trieben. Höchstpreise wurden zwischen 1979 und 1983 sowie ab 2010 erzielt. Seit 2020 hat der Goldpreis aufgrund der Corona-Krise, der weltweit anziehenden Inflation und des Krieges in der Ukraine neue Rekordwerte erreicht. Viele Investoren flüchteten in den „sicheren Anlagehafen Gold“.
GOLDPREISENTWICKLUNG NACH BRETTON WOODS
Bereits ein Jahr nach dem endgültigen Scheitern des Bretton-Woods-Systems mit festen Goldpreisen von 35 USD stieg der Goldpreis im Mai 1972 auf über 50 USD. 1973 erfolgte die offizielle Einführung eines Systems freier Wechselkurse – ohne Bindung an Gold oder US-Dollar. Dies war insbesondere für die europäischen Währungen von Bedeutung. Im gleichen Jahr überschritt eine Unze Feingold bereits die 100-USD-Grenze. Der Goldpreis hatte sich somit nach Bretton Woods innerhalb kurzer Zeit fast verdreifacht. Ab 1975 konnte sich der Goldpreis im Markt frei bilden. Nach dem Gold Reserve Act in den USA vom 30.01.1934 waren zudem seit 1975 der Besitz von und der Handel mit Gold für Privatpersonen wieder legal und erst dann konnte von einem echten, freien Goldmarkt die Rede sein.
GOLDPREIS AB 2008
Ab 2008 ging die Angst vor einem Zusammenbruch des Finanzsystems und im Anschluss vor einer Schuldenkrise europäischer Staaten und Banken um. Der Goldpreis stieg zeitweise auf mehr als 1.800 USD je Feinunze.
GOLDPREIS 2018–2019
Ein Jahrestief erlebte der Goldpreis im Oktober 2018. Eine Feinunze war noch 1.180 USD wert. Im Sommer 2019 stieg der Goldpreis wieder an. Mit mehr als 1.500 USD erreichte er im August 2019 den höchsten Stand seit sechs Jahren.

Dabei spielte vor allem die Weltpolitik eine Rolle:
  • der Konflikt zwischen den Vereinigten Staaten und Iran,
  • der Handelsstreit zwischen China und den USA sowie
  • der Brexit mit unklaren wirtschaftlichen Folgen.
  • Zudem stand der Euro unter Druck. All das hatte die Nachfrage nach Gold steigen lassen.
GOLDPREIS SEIT 2020
Die wirtschaftlichen Verwerfungen durch die Corona-Pandemie haben schließlich seit dem Frühjahr 2020 die Goldnachfrage gesteigert. Im August 2020 überschritt der Weltmarktpreis für eine Feinunze die Marke von 2.000 USD.

Danach ging es mit dem Goldpreis erst wieder ein Stück abwärts. Anfang 2022 verteuerte sich die Feinunze Gold jedoch von rund 1.600 USD auf über 1.800 USD. Der bisherige Rekordkurs für Gold wurde am 08.03.2022 erreicht. In der Spitze war dieser mit 2.070 USD pro Feinunze nur um 5 USD unter dem Rekord vom August 2020 geblieben. Vor allem der Krieg in der Ukraine und die stark gestiegene Inflationsrate machten Anlagegold attraktiver.
EDELMETALL-GLOSSAR FACHBEGRIFFE EINFACH ERKLÄRT.
WAS BEEINFLUSST DEN GOLDPREIS?
Den Goldpreis beeinflussen verschiedene Faktoren, wie der Dollarkurs, die Zinssätze oder der Ölpreis sowie die Preise anderer Edelmetalle.
GOLDPREIS-ENTWICKLUNG
Folgende drei Indikatoren sollten Anleger im Blick behalten, um die Goldpreis-Entwicklung zu verstehen.

1.)Konjunktur: Wenn die Zeiten besonders unruhig werden und große Unsicherheit darüber besteht, wie sich die Konjunktur und die Aktienkurse entwickeln, flüchten viele Anleger in die „Angstwährung“ Gold. In der Folge steigt der Goldpreis, da die Goldreserven beschränkt sind. Sobald sich die Märkte entspannen, sinkt die Nachfrage nach Gold – wegen der geringeren Rendite.

2.) Zinsen in den USA: Zwischen der Realverzinsung und der Goldpreis-Entwicklung besteht fast durchgängig eine negative Korrelation. Je niedriger die Zinsen, desto höher der Goldpreis. Hintergrund: Bei Goldanlagen gibt es keine Zinsen. Bei einem niedrigen Zinsniveau „verpassen“ Anleger mit Goldinvestments keine nennenswerten Zinszahlungen. Steigen jedoch die Zinsen, werden Zinspapiere grundsätzlich attraktiver als Goldanlagen. Auch deshalb sollten Anleger auf die Handlungen der US-Notenbank achten. Eine Anhebung des Leitzinses senkt möglicherweise den Goldpreis.

3.) Inflation: Statistisch betrachtet, haben hohe Inflationsraten eine Goldflucht zur Folge. Denn während Geld durch die Inflation an Wert verliert, behält Gold langfristig seine Kaufkraft. Aber auch an das Gegenteil – die Deflation – kann sich das Metall sehr schnell anpassen, was ein Zeichen für einen substanzhaltigen Vermögenswert ist.
GOLD-DOLLAR-VERHÄLTNIS
Der US-Dollar ist die weltweit anerkannte Leitwährung. Aus diesem Grund werden Rohstoffe wie Erdöl, Kaffee und auch Edelmetalle auf dem Weltmarkt in US-Dollar gehandelt. Wenn ein Anleger also Gold kaufen möchte, ist seine Anlage, ohne dass er es direkt merkt, stark mit dem Dollarpreis verbunden. Ein schwacher Dollar kann den Goldpreis nach oben treiben, weil der sinkende Außenwert des US-Dollar zu einer größeren Kaufkraft in Nicht-Dollar-Ländern führt. Im Umkehrschluss kann ein starker US-Dollar den Wert des Edelmetalls durch die sinkende Nachfrage drücken.
WIE ENTSTEHT DER GOLDPREIS AM MARKT?
Den Preis für physisches Gold legt die London Bullion Market Association (LBMA) fest. 2 Mal pro Tag – vormittags und nachmittags – wird diese auch als London Gold Fixing bekannte Preisfestlegung durch 5 internationale Großbanken vorgenommen. Dieser Preis gilt als Richtwert für den globalen Goldhandel und beeinflusst somit auch die Goldpreise an den weltweiten Rohstoffbörsen. Hier bestimmt das stetig wechselnde Verhältnis von Angebot und Nachfrage den jeweiligen Goldkurs.
GOLDPREIS-PROGNOSE
Wird der Goldpreis steigen? Wird der Goldpreis fallen? Nahezu täglich werden Prognosen zum Goldpreis veröffentlicht. Eine Vereinheitlichung oder ein Vergleich sind kaum möglich, da viele Aussagen spekulativ sind. Zudem müssen der Zeitpunkt der Prognose sowie der zukünftige Zeitraum, für den eine Prognose gelten soll, Berücksichtigung finden.
WO STEHT DER GOLDPREIS IN 10 JAHREN?
Diese Frage lässt sich nicht beantworten. Denn die Bewertung und Prognostizierung von Börsenkursen auf so lange Sicht sind äußerst komplex. Gesichert kann ohnehin kaum jemand aussagen, wo der Goldpreis in 10 Jahren stehen wird.
Was man aber sagen kann: Die globale Gemeinschaft steht vor vielen Herausforderungen – politisch und wirtschaftlich. Mit Krisen ist dabei ständig zu rechnen. Und Krisen bedeuten in erster Linie beschleunigte Preisgewinne beim Gold.
ANLEGER SOLLTEN BEIM GOLDKAUF NICHT DIE WÄHRUNGSENTWICKLUNG BEACHTEN
Da Gold in US-Dollar notiert, gibt es bei Goldanlagen Währungschancen und Währungsrisiken. Gewinnt etwa der US-Dollar an Wert, steigt für Anleger aus dem Nicht-Dollar-Raum der Wert der Anlage. Es kommt zu Währungsgewinnen. Entwickelt sich der Greenback hingegen beispielsweise gegenüber dem Euro schwächer, so verliert auch der Wert der Anlage für Investoren aus dem Euroraum an Wert. Es kommt zu Währungsverlusten.
Mehr Tipps zum Goldkauf finden Sie unter „Gold kaufen“. Bei Fragen rund um das Thema Edelmetalle (Gold, Silber, Platin und Palladium) können Sie uns gerne jederzeit kontaktieren oder in einer unserer OPHIRUM Filialen vorbeikommen. Wir freuen uns auf Sie.

Risikohinweis: Die Inhalte von www.ophirum.de dienen ausschließlich der Information und stellen keine irgendwie geartete Handlungsaufforderung dar. Weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Des Weiteren ersetzen sie in keiner Weise eine individuelle fachkundige Anlageberatung, sondern stellen vielmehr werbliche/journalistische Texte dar. Leser, die aufgrund der hier angebotenen Informationen Anlageentscheidungen treffen bzw. Transaktionen durchführen, handeln vollständig auf eigene Gefahr. Die OPHIRUM GmbH und ihre Autoren schließen jedwede Haftung für Vermögensschäden und jegliche inhaltliche Garantie für die Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der hier angebotenen Artikel ausdrücklich aus.
ANLEGER SOLLTEN BEIM GOLDKAUF NICHT DIE WÄHRUNGSENTWICKLUNG BEACHTEN
Da Gold in US-Dollar notiert, gibt es bei Goldanlagen Währungschancen und Währungsrisiken. Gewinnt etwa der US-Dollar an Wert, steigt für Anleger aus dem Nicht-Dollar-Raum der Wert der Anlage. Es kommt zu Währungsgewinnen. Entwickelt sich der Greenback hingegen beispielsweise gegenüber dem Euro schwächer, so verliert auch der Wert der Anlage für Investoren aus dem Euroraum an Wert. Es kommt zu Währungsverlusten.
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